Seit Februar 2025 arbeite ich für die zentraleuropäische Provinz der Jesuiten als Laudato si-Referentin am UKAMA-Zentrum in Nürnberg. Mein Auftrag ist es, die Kommunitäten, Werke und Verwaltungen der Provinz auf ihren je eigenen Pfaden der sozial-ökologischen Transformation zu begleiten. Denn der Orden hat sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit anderen „Lebensmodelle aufzubauen, die von Respekt für die Schöpfung getragen sind und allen Menschen auf der Erde ein würdiges Dasein ermöglichen“ (cf. 4. UAP des Jesuitenordens).
Als 21-jährige hatte ich ein eindrückliches Naturerlebnis während einer Nacht unter freiem Himmel auf einer schottischen Insel, das für mich richtungsweisend war: Ich möchte dazu beitragen, dass wir Menschen lernen, respektvoll und achtsam für unsere Bedürfnisse zu sorgen – in Anerkennung unserer Verbundenheit mit der ganzen Schöpfung und mit allen anderen Menschen.
Nach einer handwerklich gestalterischen Ausbildung studierte ich Erwachsenenbildung und Kulturanthropologie. Von 2008 bis 2022 habe ich die Bildungsarbeit der Permakultur Akademie mit aufgebaut und zuletzt geleitet. Permakultur ist ein hilfreiches Handwerkszeug, das sich einem tiefen Verständnis von Mustern und Prozessen in der Natur bedient, um unsere Alltagspraktiken radikal zu verändern und zukunftsfähige Projekte aufzubauen.
2017 gründete ich den „Grünspecht – Verein für Naturverbindung und zukunftsfähige Lebensweisen“ mit. 2020 habe ich das Projekt „Nüsse fürs Nürnberger Land“ initiiert. Mit diesem zivilgesellschaftlichen Projekt fördern wir Anbau, Pflege, Ernte und Verarbeitung von Walnüssen, Haselnüssen und Esskastanien in unserer Landschaft. „Nüsse“ dienen uns als Aufhänger, um unsere lokale Nahrungsversorgung klimaresilienter zu machen, gemeinschaftsgetragene Weisen des Wirtschaftens auszuprobieren und zu erkunden, was es heißen kann, wenn wir Menschen uns als Hütende von Landschaften begreifen.
Mit meiner (Bildungs-)Arbeit möchte ich dazu beitragen, dass wir Menschen hilfreiche Haltungen, praktische Fähigkeiten und theoretische Modelle finden und (weiter-) entwickeln, um in den Krisen unserer Zeit gemeinsam für das Leben wirken zu können.